Waldkindergärten sind die innovativsten Bildungseinrichtungen im Vorschulalter. Kinder ab drei Jahre erhalten die Möglichkeit, ihren Tag im Wald zu verbringen und sich ihre Spielsachen aus dem Wald zu suchen.
Die Persönlichkeit eines Menschen erhält ihr Fundament in der Kindheit. Durch den ständigen Aufenthalt in der Natur erleben und erfahren die Kinder die Umwelt in einer Intensität, die sie ein Leben lang prägt. Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für die Kinder. Die Waldkinder sind weder in geistiger noch in körperlicher Hinsicht den Regelkindergärten unterlegen. Im Gegenteil: In sozialer und körperlicher Hinsicht sind sie den anderen "Stubenkindern" überlegen.
Seit 1993 ergänzen Waldkindergärten die umweltpädagogisch-orientierten Bildungseinrichtungen in Deutschland. Den ersten anerkannten Waldkindergärten gab es in Flensburg. Die Idee der Waldkindergärten kommt ursprünglich aus Dänemark. Sie sind zunächst ganz normale Kindergärten, in denen die Kinder spielen, lernen, basteln, toben und singen.
Der Grundstock für die Persönlichkeit des Menschen entwickelt sich in der Kindheit. Natur- und Waldkindergärten stärken in besonderer Weise die kindliche Entwicklung. Durch den ständigen Aufenthalt in der Natur erleben und erfahren die Kinder die wechselseitige Abhängigkeit von ihr. Noch im Erwachsenenalter sind diese Kinder durch die Erfahrungen, die sie gemacht haben, geprägt. Sie werden die Natur lieben, achten und schützen.
Die primäre pädagogische Kraft ist die Natur selbst.
Durch unbegrenzten Raum, Stille und Zeit werden Kinder in der Entwicklung ihrer emotionalen Stabilität, ihrer Konzentrationsfähigkeit und Ausgeglichenheit unterstützt. Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für die Kinder. Die Waldkindergärten fördern in besonderer Weise die Bewegung und die körperlichen Aktivitäten der Kinder. Auch Kinder mit motorischen Auffälligkeiten können im Wald ihre Defizite besonders gut ausgleichen.
Bisher gibt es kein allgemeingültiges pädagogisches Konzept für die Waldkindergärten. Während einige die Bedeutung der Naturerfahrung in den Vordergrund rücken, ist für andere die Natur ein besonders geeigneter Raum zur Entfaltung der Persönlichkeit und Förderung des Sozialverhaltens. Andere werten die Chancen zur motorischen Schulung besonders hoch.
Inzwischen gibt es bundesweit circa 2.000 Waldkindergärten (Stand 2021). Neben dem Wald werden auch andere Naturräume genutzt, so dass es heute zusätzlich sogenannte Natur- und Strandkindergärten gibt.
Die aktuellen Adressen können Sie beim Bundesverband Natur- und Waldkindergärten in Deutschland (BvNW) abrufen, der sich 2000 gegründet hat und Unterstützung in allen Fragen bietet.