Die Entwicklung der Raupen umfasst sechs Stadien. Sie sind von Anfang an stark behaart.
Ab dem dritten Larvenstadium - etwa von Mai bis Mitte/Ende Juni -entwickeln sie die mit Widerhaken versehenen Brennhaare mit dem Nesselgift Thaumetopein, die für Mensch und Tier beim direkten Kontakt sehr gefährlich sind. Die 0,2 Millimeter langen Brennhaare sind mit Widerhaken versehen und brechen leicht ab. Die (fast unsichtbaren) Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Eine Altraupe besitzt bis zu 700.000 Brennhaare.
Die Brennhaare bohren sich bevorzugt in dünne, feuchte Hautstellen, wo das in ihrem Hohlraum befindliche Thaumetopoein eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auslöst, die individuell unterschiedlich ausfällt. Die Symptome reichen von lokalen Hautentzündungen über Augenreizungen bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Die Gesundheitsgefahr durch den EPS besteht über die akute Befallszeit hinaus. Die Gespinstnester, in welchen sich die Larven tagsüber aufhalten, häuten und verpuppen enthalten große Mengen der Spiegelhaare, die auch noch dann Reizungen auslösen können, wenn die Nester schon seit Jahren verlassen sind.
Die eindringenden Brennhaare reizen die Oberhaut und die Schleimhäute und können Knötchen, Quaddeln und eine Hautentzündung verursachen. Die Hautreaktionen halten (unbehandelt) oft ein bis zwei Wochen an. Die Haut- und Schleimhauterscheinungen können mit Kortisolpräparaten behandelt werden. Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika.
Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis bis hin zu Asthma führen. Hier sind Kortisonsprays und Sprays mit bronchienerweiternden Mitteln erforderlich. Auch Symptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung können auftreten.
Eine ganzjährige Gefahrenquelle sind die Häutungsnester und die am Baum oder am Boden verbleibenden Verpuppungsgespinste. Die Brennhaare können an Kleidung und Schuhen haften. Das Toxin der Brennhaare ist über mehrere Jahre aktiv. Sogar Brennholz aus diesen Gebieten stellt einen Risikofaktor dar.
Vor allem Hunde sind durch ihr Herumschnüffeln in Gefahr. Das Gift der Raupe kann schwere allergische Reaktionen auslösen. Zunge und Lefzen können stark anschwellen und es kann zu Atemproblemen kommen. Zur ersten Hilfe sollte man die betroffenen Stellen mit klarem Wasser abspülen, kühlen und im Zweifel den Tierarzt aufsuchen.