Das bekannte Lied „Es gibt keine Maikäfer mehr“ von Reinhard Mey aus dem Jahre 1974 ist den Älteren noch bekannt. Tatsächlich waren die beliebten Krabbeltiere damals nach massiver Bekämpfung fast völlig ausgestorben. Inzwischen haben sich die Bestände erholt und können für Wälder zur Plage werden.
In Deutschland kommen vor allem in der Oberrheinebene und in der hessischen Rhein-Main-Ebene solche Massenvermehrungen von Waldmaikäfern vor. Auch in der Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt) und auf den Fahnerschen Höhe (Thüringen) gab es Massenvermehrungen.
Zwischen Anfang der 1950er Jahre und etwa 1972 wurden der letzte große Maikäferzyklus mit dem inzwischen verbotenen Insektizid DDT bekämpft. Die rotbraunen Käfer waren in der Abenddämmerung in riesigen Schwärmen unterwegs und ließen kahlgefressene Laubwälder zurück.
Gesunde Eichen, Buchen oder Ahorne überstehen meist den Käferbefall, allerdings sind sie dann in ihrer Abwehrkraft gegen andere Schädlinge deutlich geschwächt.
Maikäfer benötigen 40 bis 50 Jahre, um eine neue Massenvermehrung aufzubauen. Beschleunigt wird die Entwicklung durch erhöhte Temperaturen und trockene Böden. Die letzte große Vermehrung fand 2010 in der südhessischen Kommune Pfungstadt statt. Wiederum wurden mehrere Hundert Hektar Wald mit einem Insektizid trotz Protesten der Naturschützer:innen behandelt.
Für den Wald besonders gefährlich werden die im sandigen Waldboden lebenden Käferlarven, auch Engerlinge genannt. Da sie sich überwiegend von den feinen Baumwurzeln ernähren, richten sie an der Waldverjüngung enorme Schäden an. Welche Auswirkungen der Klimawandel darauf hat, ist bisher noch nicht bekannt.
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Maikäfer nicht nur als Hühnerfutter genutzt, sondern fanden auch in der Küche Verwendung.
In Frankreich und Teilen Deutschlands wurden sie geröstet und zu Suppen verarbeitet. In Konditoreien waren sie verzuckert oder kandiert als Nachtisch zu haben.